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Trialog-Symposium: 'Gesundheitsreform und Plasmaderivate: Sicherheitskrise durch Sparmaßnahmen?'
Rottenburg, den 04. April 2011
Die AGP (Arbeitsgemeinschaft Plasmaderivate herstellender Unternehmen) hatte für den 16. Juni 2004 zu einem Trialog-Symposium zum Thema „Gesundheitsreform und Plasmaderivate: Sicherheitskrise durch Sparmaßnahmen“ eingeladen.

Die Veranstaltung war mit ca. 40 Teilnehmern gut besucht. Es waren Vertreter von Krankenkassen, Selbsthilfegruppen, Presse, Verbänden vor Ort. Die Interessengemeinschaft Hämophlier wurde durch Anja Müller und Diana Graf, die Deutsche Hämophiliegesellschaft durch Herrn Siller vertreten.Es wurden 3 Vorträge gehalten und danach diskutiert:

1. Vortrag: Prof. Dr. Reinhard Burger, Vorsitzender des AK Blutes, Robert-Koch-Institut.
Er erklärte sehr anschaulich die schnelle Virusverbreitung auf der Erde anverschiedenen Beispielen, besonders an SARS und dem West-NilVirus. Es gibt fast jährlich einen neuen Virus. vCJK fällt nicht in die typische Form von Viren (ist sehr robust).

2. Vortrag: Dr. Johannes Bruns – Mitglied im AK Blut, vdAK e.V
Thema: Sind Plasmaderivate besondere Arzneimittel? Kostendiskussion.
KK-Beiträge sind von 8,2% (1970) auf 14,2% (2002) durchschnittlichgestiegen. Das Sparziel für 2004 von 12% bei den Arzneimittelausgaben lag im I. Quartal bei gerade mal 5%. Plasmaderivate haben keinen Sonderstatus, sind nichts anderes als Antibiotika, Herz-Kreislaufmittel usw.. Wenn die Derivate etwas Besonderes sind, müsse man die Kassen davon überzeugen

3. Vortrag: Dr. Wolfgang Seidel – Mitglied der AGP, Divisionsleiter Biologische Produkte bei Bayer.
Ein Beutel Plasma (1 Liter) kostet 120 $, 20$/l kostet der Routinetest PCR (direkter Genom-Nachweis). Der PCR-Test verringert das „diagnostische Fenster“ (Karenzzeit) erheblich. Karenzzeit = Sperrlagerung von Plasma in riesigen Kühlschränken über 2 Monate (großer Platzbedarf und Plasma-Menge nötig). Jeder zusätzliche Test auf einen Virus kostet ca. 6 Mio. $ pro Jahr. Forschung kostet Geld & Zeit, ist aber notwendig! Das ganze Verfahren bei Auftreten neuer Viren dauert ca. 2-4 Jahre (Risikoabwägung/-abschätzung). 1994 waren es noch 12 Unternehmen, heute nur noch 6 Unternehmen, die Plasmaprodukte herstellen.
Biologische Produkte: 65% Produktion, 7 % Forschung, Pharma: 25 % Produktion, 20 % Forschung

4. Diskussion: Leitung Dr. Franz Josef Oldiges – Sozialverband VdK Deutschland e.V.
700 Mio. ¤ Gesamtvolumen Plasmaderivate (Herstellerabgabepreis Klinikpreise weit unter Apothekenpreise, Prioritäten für bestimmte Krankheiten? - bisher Diskussion darüber gescheut, Kosten-Nutzen
Frage, Dr. Oldiges: „Sicherheit geht vor alles!“, Hr. Siller: „Dialog Arzt, Patient, Unternehmen, Kassen ist gefordert“,

Dr. Seidel würde bei der Hämophiliebehandlung rekombinanten Produkten den Vorzug geben.

Dies ist ein kurzer ein Abriss zum Symposium. Es war eine interessante Veranstaltung mit spannenden Vorträgen und lebhafter Diskussion. Zu bemängeln wäre allerdings, dass trotz Zusage einige Bundestagsabgeordnete verschiedener Fraktionen durch Abwesenheit geglänzt und sich somit der Diskussion entzogen haben

A. Müller, Quedlinburg

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