Was ist Hämophilie?

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Hämovision September 2024

Link 09/24

Aufklärung – Was ist Hämophilie?

Die Hämophilie, auch Bluterkrankheit genannt, ist eine angeborene, vererbbare Blutgerinnungsstörung. Menschen, die an dieser Krankheit leiden, fehlt es lebenslang an einem Stoff im Blut, der für die Blutstillung nötig ist. Man nennt diesen Stoff Gerinnungsfaktor.

Durch den Mangel an Gerinnungsfaktor verläuft beim Hämophilen die Blutstillung verzögert und unvollständig. Bei Verletzungen, aber auch spontan, ohne erkennbaren Anlass, kann es - unbehandelt - zu ausgedehnten Blutungen kommen. Die Blutungen betreffen vorwiegend Muskeln, Gelenke und Haut, seltener innere Organe.

Eine Vielzahl von Gerinnungsfaktoren sind heute bekannt. Die wichtigsten sind in der Reihenfolge ihrer Entdeckung mit römischen Ziffern durchnummeriert.

Man unterscheidet zwei Formen der klassischen Hämophilie:

  • die Hämophilie A, bei der der (Gerinnungs-)Faktor VIII und
  • die Hämophilie B, bei der der Faktor IX fehlt.

Nicht zur klassischen Hämophilie zählt aufgrund eines anderen Erbgangs das von Willebrand-Syndrom, dass ihr in seinem klinischen Erscheinungsbild jedoch sehr ähnlich ist. Beim von Willebrand-Syndrom liegt meist ein kombinierter Mangel an von Willebrand-Faktor und Faktor VIII vor.

Alle drei Bluterkrankheiten können in verschiedenen Schweregraden auftreten, das heißt, der Mangel an Gerinnungsfaktor kann vollständig oder nur teilweise sein. Nur bei der schweren Hämophilie und beim schweren von Willebrand-Syndrom muss man damit rechnen, dass Blutungen auch spontan, ohne äußere Einwirkung auftreten.

Die Hämophilie ist eine eher seltene Erkrankung. Sie tritt bei einem von etwa 5000 bis 8000 männlichen Neugeborenen auf. Mädchen erkranken nahezu nie an ihr. Allerdings kann die Gerinnungsfähigkeit ihres Blutes in unterschiedlichem Ausmaß vermindert sein, falls sie Überträgerinnen einer Hämophilie sind (vgl. Erläuterungen zum Erbgang).

Das von Willebrand-Syndrom betrifft Männer wie Frauen in gleichem Maße. Es gehört zu den häufigsten Gerinnungsstörungen. In seiner schweren Form ist es aber deutlich seltener als die klassische Hämophilie.

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