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Anzeigen 'Bluterkrankheit meistern - Freiheit schenken'
Rottenburg, den 04. April 2011
Seit einiger Zeit schaltet die Fa. Bayer Anzeigen sowohl in den Print- als auch in den visuellen Medien, in denen signalisiert werden soll, dass die ehemals oft todbringende Krankheit Hämophilie durch die heutigen Behandlungsmöglichkeiten mit insbesondere gentechnisch hergestellten Faktorenkonzentraten den Betroffenen ein unbeschwertes und sorgenfreies Leben ermöglichen kann. Wir begrüßen es, wenn die Hersteller unserer Faktorenkonzentrate einer breiten Öffentlichkeit vermitteln, dass die Hämophiliekrankheit heute gut beherrschbar ist und der hämophile Patient ein Leben führen kann, das dem von blutgesunden Menschen sehr nahe kommt.

Auf das Schärfste verurteilen wir allerdings, dass die Fa. Bayer als Hersteller von gentechnisch hergestellten Gerinnungskonzentraten durch bildliche Darstellung suggeriert, dass der hämophile Junge inzwischen auch die als besonders verletzungsanfällig geltende Mannschaftssportart Fußball ausüben kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die beiden Jungen auch noch in Vereinstrikots gezeigt werden und somit den hämophilen Patienten das Gefühl vermittelt wird, dass sie diese Sportart offensichtlich auch vereinsmäßig ausüben können.

Seit Jahren führen die Patientenverbände intensive Diskussionen mit allen Beteiligten über die Notwendigkeit von sportlichen Aktivitäten bei hämophilen Patienten zur Stärkung von Muskulatur und Gelenken. Dies führt nach sportwissenschaftlichen Erkenntnissen dazu, dass mittel- bzw. langfristig ein geringerer Verbrauch an Gerinnungspräparaten erreicht werden kann, was sowohl im Interesse der betroffenen Patienten als auch insbesondere der Kostenträger ist. Es gibt sehr viele Sportarten, die bedenkenlos empfohlen und von den Hämophilen ausgeübt werden können.

Der Fußballsport gehört nachweislich nicht dazu.

Dies dokumentiert die IGH z.B. sehr deutlich in ihrer Broschüre „Hämophilie – Was ist das?“, in der ausdrücklich darauf verwiesen wird, dass wegen der erheblichen Verletzungsgefahr Fußball ungeeignet ist.
Auch der Pädiater und ausgewiesene Hämophilieexperte Dr. Anatol Kurme, Hamburg und der Sportwissenschaftler Dr. Axel Seuser, Bonn stufen in ihrem Patientenratgeber „Fit durch Bewegung“ Fußball als Sportart mit sehr hohem Blutungsrisiko ein. In der deutschen Sportbundstatistik steht Fußball an der Spitze der Verletzungshäufigkeit und ist deshalb für hämophile Patienten ein absolutes Tabu.

Es ist uns unverständlich, wie die Fa. Bayer dennoch eine solche Anzeigenkampagne genehmigt und veröffentlicht, zumal die verantwortlichen Personen im Bereich Biologische Präparate seit Jahren in die Diskussionen um geeignete Sportarten eingebunden sind.

Nicht nur die Hämophiliebehandler, sondern auch wir Patientenvertreter werden fahrlässig in erneute und völlig unnötige, weil vermeidbare Diskussionen über absolut ungeeignete Sportarten gedrängt.

Wir fordern die Verantwortlichen dieser Anzeigenserie auf, diese unverzüglich einzustellen.


Dr. med. Thomas Becker, stellv. Vorsitzender des Vorstands
Günter Schelle, Geschäftsführer

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