IGH-Mitglieder aus NRW berichten über ein 'exklusives Behandlungsangebot' der Barmer GEK
Rottenburg, den 26. März 2011
Die Interessengemeinschaft Hämophiler e.V. wurde in den
vergangenen Wochen wiederholt von Mitgliedern aus NRW über ein „Exklusives
Behandlungsangebot“ der Barmer GEK informiert.
Inzwischen liegen der IGH einige Anschreiben der Krankenkasse
an IGH-Mitglieder vor. Den Betroffenen wird seitens der Barmer GEK „ein besonderes Versorgungsangebot“ mit einer namentlich genannten
Hämophiliebehandlungseinrichtung im Ruhrgebiet vorgestellt, das in einem
„persönlichen Telefonat“ detailliert vorgestellt werden solle. In dem Telefonat wird den Mitgliedern dann vorgeschlagen,
ihre Behandlung zukünftig durch die genannte Behandlungseinrichtung vornehmen
zu lassen, als „besonderes Angebot“ werden zusätzlich exklusiv für diese
Einrichtung kostenlose Zahnbehandlungen sowie Übernahme der Fahrtkosten
angeboten.
Der Vorstand der IGH verwahrt sich ausdrücklich gegen die
Vorgehensweise der Barmer GEK. Durch den Vorschlag einer Therapie durch ein
bestimmtes Behandlungszentrum findet
eindeutig eine Einflussnahme auf die freie Arztwahl durch die Patienten statt.
Hierbei wurde auch Patienten ein Wechsel in diese Einrichtung
empfohlen die bereits in qualifizierten Hämophiliezentren behandelt werden.
Hier findet unseres Erachtens eine nicht zu akzeptierende „Lenkung“ der
Patienten statt. Will die Barmer GEK hier möglicherweise eine „Ökonomisierung“
der Behandlungskosten erreichen?
Die IGH führt hierzu Gespräche mit der Barmer GEK, die Krankenkasse
spricht inzwischen von „Irritationen“ ihres neu entwickelten
„Versorgungsprogramms Hämophilie“.
Der Vorstand der IGH betont, dass sich der Protest ausdrücklich gegen das Vorgehen der Krankenkasse richtet. In keiner Weise wird das Hämophiliezentrum kritisiert. Die Vorsitzenden der IGH haben das Zentrum persönlich kennen gelernt. Das Behandlungskonzept konnte überzeugen, die Patienten fühlen sich gut betreut.
Wir
bitten unsere NRW-Mitglieder dringend, uns über ihre eigenen Erfahrungen mit
der Barmer GEK zu berichten. Fühlten Sie sich ausführlich und sachlich
informiert oder hatten Sie das Gefühl, dass Sie dieses Gespräch zu einem Wechsel Ihres Behandlungszentrums
motivieren sollte?