Bonner Mediziner erhält internationalen Forschungspreis
Rottenburg, den 04. April 2011
Preisverleihung für wissenschaftliche Arbeit mit hämophilen Kindern
fand im Rahmen des Kongresses der Weltgesellschaft für Hämophilie
WFH (Bluterkrankheit) auf dem Petersberg statt
Am
31. Mai 2003 wurde der "Henri Horoszowski Memorial Award" der World Federation
of Hemophilia WFH (Weltgesellschaft für Hämophilie) an den Bonner
Mediziner und Wissenschaftler Dr. Axel Seuser verliehen. Die Preisverleihung
bildete den Abschluss des viertägigen Kongresses des Musculoskeletal Commitees
der WFH, der vom 28. bis 31. Mai auf dem Petersberg in Königswinter stattfand.
Der im zweijährigen Rhythmus veranstaltete Kongress beschäftigt sich
mit den orthopädischen Problemen von Hämophilen (Blutern). Mit 128
Teilnehmern aus über 20 Nationen war die diesjährige Veranstaltung
bislang die Größte zu dieser Thematik.
Mit dem "Henri Horoszowski Memorial Award" zeichnet die WFH die jeweils beste
vorgestellte wissenschaftliche Arbeit aus. Von den 40 vorgestellten Studien
beim diesjährigen Kongress entschied sich das Gremium für die Erarbeitung
einer Computer gesteuerten Sportberatung von hämophilen Kindern, die am
Institut für Bewegungsanalyse IBQ in der Kaiser-Karl-Klinik Bonn und am
Institut für Prävention und Nachsorge IPN, Köln, unter Leitung
von Dr. Axel Seuser erarbeitet wurde.
Die Pilotveranstaltung zu diesem Projekt wurde gemeinsam mit der Interessengemeinschaft
Haemophiler e.V. anlässlich eines Begegnungswochenendes im September 2002
mit 17 Kindern und Jugendlichen in Blankenheim in der Eifel durchgeführt,
eine Wiederholung zur Überprüfung der Messdaten soll im September
dieses Jahres wiederum in Blankenheim stattfinden.
Die zur Gelenkblutung neigenden hämophilen Kinder benötigen neben
der regelmäßigen medikamentösen Behandlung intensive orthopädische
und sportmedizinische Betreuung. Mit der Entwicklung eines besonders sicheren
Algorithmus zur Sportberatung wird es den Jugendlichen ermöglicht, wie
gesunde Kinder Sport zu treiben. Damit wird die psychosoziale Integration gefördert
und die Lebensqualität verbessert.
Mit der Veranstaltung des diesjährigen Kongresses auf dem Petersberg folgte
die WFH der Einladung des Bonner Hämophiliezentrums am Institut für
Experimentelle Hämatologie und Transfusionsmedizin der Universität
Bonn. Das Hämophiliezentrum, mit dem das Institut für Bewegungsanalyse
IBQ eng zusammenarbeitet, forscht bereits seit 30 Jahren für mehr Lebensqualität
für die von der Bluterkrankheit betroffenen Menschen. Mit mehr als 1000
Patienten aus Deutschland und aller Welt ist das Bonner Institut das größte
Hämophiliezentrum in Europa.
Die Interessengemeinschaft Haemophiler gratuliert Dr. Seuser herzlich zu diesem
wertvollen Preis.