10. Familien - Begegnungswochenende in Blankenheim (J. Himmes-Kramer, Kleve)
Rottenburg, den 04. April 2011
Es ist ein Selbstläufer geworden, das Familienwochenende auf dem Finkenberg bei Blankenheim. Vom 21. bis zum 23.September
2001 trafen sich Familien der IGH zum zehnten Mal in der Eifel und obwohl der Termin kurzfristig verschoben werden musste zählten wir immer noch über 80 Teilnehmer. Davon waren alleine
fünf Familien das erste Mal bei dieser Veranstaltung, so dass
die Altbekannten endlich mal wieder neue Geschichten kennen
lernten. Für die "DauerBlankenheimBesucher" gab es noch eine
freudige Überraschung: Bis auf wenige Ausnahmen haben die
Zimmer nun alle ein eigenes kleines Bad und sind von Grund auf
renoviert worden. Und noch eine positive Äußerlichkeit:
Das Wetter war hervorragend, allenfalls am Samstag etwas kühl.
So konnte denn nun, nach Zimmer beziehen, zu frühem Abendbrot
und Kinder in die Turnhalle schicken, das Programm des 10.
Familienwochenende beginnen. Kurz nach 20.oo Uhr leitete Frau
Schleithoff, mit Hilfe von Dr. Effenberger eine interessante
Diskussion mit den Eltern: Bluter, Eltern von Blutern und
betroffene Kinder sind selbst verantwortlich für das Verhalten
anderer Menschen ihnen gegenüber. Wenn die Hämophilen
Kompetenz, Wissen und Eigenverantwortung ausstrahlen, werden sie
von ihrer Umgebung sehr viel leichter akzeptiert und mit ihren
spezifischen Problemen auch ernst genommen. Viele der von den
Eltern an diesem Abend dargestellten Beispiele belegen diese
Behauptung. Also: Erwerben wir Kompetenz im Umgang mit der
Hämophilie! Stehen wir selbstbewusst zur Bluterkrankheit
unserer Kinder! Eignen wir uns das nötige Wissen an um die aus
dieser Krankheit resultierenden Probleme unsere Kinder (oder auch
unserer eigenen) souverän zu meistern!
Am Samstag Vormittag kämpften die jungen Tischtennisspieler
im "Kinderturnier" um Ehre, Ruhm und Pokale. Wichtiger aber als
diese drei profanen Dinge war der Einzug der drei Erstplazierten
ins nachmittägliche "Erwachsenenturnier". Dort haben sich
vorsorglich die Tischtennisprofis unter den Kindern schon mal als
erste angemeldet. Ihnen war das Kinderturnier wohl zu schwach
besetzt. So kam es wie es kommen musste: Das Tischtennisturnier der
Erwachsenen wurde dann von vier Erwachsenen Männern und sechs
Jungen bestritten. Erfreulich aus Sicht der Männer: Der
bestplacierteste Erwachsenen landete schon an "vierter" Stelle des
Turniers und sicherte sich so eine Flasche Sekt.
Wie in Blankenheim üblich wurden noch andere
Aktivitäten angeboten. Neben Strohtiere basteln, schwimmen und
wandern in der näheren Umgebung, gab es noch zwei
Besonderheiten. Zum einen waren das ein anspruchsvoller
Filmworkshop von und für Jugendliche und zum anderen
anderthalb Stunden Entspannung und Meditation für Frauen. Mann
munkelt, das Frau dieses Angebot zu den Begegnungswochenende fest
installieren möchte (oder heimlich auch schon hat). Die
Männer jedoch, nicht dumm, organisierten kurzerhand ein
kleines Boule Turnier. Auch das könnte ein fester Teil der
Treffen werden (dann aber bitte mit dem dazugehörigen
Pastis).
Dr. Oldenburg informierte uns am Samstag Abend dann über
den neusten Stand der Forschung zur nVCJK. Nachzulesen in diesem
Heft. Darüber hinaus beantwortete Herr Oldenburg geduldig noch
viele Fragen.
Ebenso stand Dr. Effenberger den Teilnehmern für Fragen zur
Verfügung, und zwar das ganze Wochenende. Somit war
natürlich für eine hervorragende medizinische Betreuung
gesorgt. Und an den beiden langen Abenden, an denen wie immer bis
spät in die Nacht diskutiert, erzählt, Erfahrungen
ausgetauscht, gelacht und gespielt wurde, war Herr Effenberger
gerade für die "neuen Familien" immer ansprechbar.
Auch dieses zehnte Treffen hat wieder mal deutlich gezeigt wie
groß das Bedürfnis nach Austausch ist, wie wichtig die
Erfahrung ist nicht alleine mit den Problemen der Hämophilie
zu sein. Zu erleben wie andere diese besondere Herausforderung
meistern, oder auch genau an den gleichen Stellen scheitern.
Am Sonntag morgen, bei strahlendem Sonnenschein haben die Kinder
viele, viele bunte Luftballons in den Himmel geschickt, sozusagen
als Gruß an das Leben, das so schön sein kann. Mal sehen
welcher am weitesten fliegt. Mal sehen wer im nächsten Jahr
wieder da ist.