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Bayer-Presseinformation: Förderpreis PHILOS zum vierten Mal vergeben
Rottenburg, den 17. Februar 2017

Presse-Information

Förderpreis PHILOS zum vierten Mal vergeben – Bayer würdigt Engagement für Menschen mit Hämophilie

  • Bayer würdigt Engagement für Menschen mit Hämophilie
  • Platz 1 und 10.000 Euro für die „Eltern-Kind-Gruppe“ des Uniklinikums Dresden
  • Platz 2 und 5.000 Euro Preisgeld gehen an Bodensee-Dreiländertreffen der DHG
  • Platz 3 und 2.500 Euro für die DHG-Segelfreizeit für Jugendliche mit Hämophilie
  • Gewinner des mit 2.500 Euro dotierten Publikumspreises ist das Projekt „Sporttauchen“ der DHG-Regionalgruppe Süd in Zusammenarbeit mit dem Sonnen-Gesundheitszentrum
  • Neue PHILOS-Ausschreibung ist gestartet --> www.philos.bayer.de

Leverkusen, 17. Februar 2017 – Der PHILOS-Förderpreis zeichnet erneut Wegbegleiter von Menschen mit Hämophilie für ihr Engagement aus: Bei der Preisverleihung am Rande der 61. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) in Basel wurden die Gewinner geehrt. Die drei von der sechsköpfigen PHILOS-Jury vergebenen Hauptpreise und der per Online-Wahl ermittelte Publikumspreis sind mit insgesamt 20.000 Euro dotiert. Mit dem für den gemeinnützigen Zweck gebundenen Preisgeld soll die Realisierung oder Fortsetzung der Projekte gesichert werden.

Obwohl die so genannte ‚Bluterkrankheit‘ in Deutschland medizinisch sehr gut therapierbar ist, sind die Betroffenen ein Leben lang mit erheblichen psycho-sozialen Auswirkungen konfrontiert, die nicht mit Medikamenten behandelt werden können. „Mit dem Förderpreis PHILOS wollen wir Projekte würdigen, die den Betroffenen helfen, diese alltäglichen Herausforderungen der Hämophilie zu bewältigen“, erklärt Dr. Klaus Horn, Leiter Hämatologie bei Bayer. Ganz bewusst sollen mit dem PHILOS nicht Forschungsprojekte, sondern vorbildliche Betreuungskonzepte sichtbar gemacht und gefördert werden. Die neue PHILOS-Ausschreibung startet ab sofort und endet am 30. Juni 2017. Interessenten können sich auf www.philos.bayer.de bewerben.

Erster Platz für Initiative zum Austausch außerhalb von Sprechstunden
Den mit 10.000 Euro dotierten ersten Platz vergibt die Jury an die Kinderklinik am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden. Im Jahr 2015 gründete hier die Hämophilie-Assistentin und Kinderkrankenschwester Claudia Nitze mit Unterstützung des Leiters des Gerinnungsbereichs, Prof. Dr. Ralf Knöfler, in Zusammenarbeit mit dem Kompetenznetzwerk Hämorrhagische Diathesen OST e.V. (KHDO) eine „Eltern-Kind-Gruppe“. Ziel der Initiative ist es, den Patienten außerhalb der Sprechstunden in einem zeitlich flexibleren Rahmen zu begegnen und sie zusätzlich zur medizinischen Versorgung auch bei der Bewältigung ihrer psycho-sozialen Herausforderungen zu unterstützen. Bei den regelmäßig stattfindenden Treffen lernen Eltern und Kinder das selbständige Injizieren des Gerinnungsfaktors, werden zu körperlicher Bewegung motiviert und erhalten die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch.

Grenzübergreifender Erfahrungsaustausch am Bodensee mit zweitem Platz gewürdigt
Der zweite Platz und ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro gehen an die Regionalgruppe „HämSü“ (hämophiler Süden) der Deutschen Hämophiliegesellschaft (DHG e.V.) für das Bodensee-Dreiländertreffen. Mit dem Großprojekt ist es Organisator Siegmund Wunderlich auch 2016 wieder gelungen, mehr als 100 Betroffene aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für einen grenzübergreifenden Erfahrungsaustausch zu mobilisieren und ihnen eine wichtige Botschaft zu übermitteln: Dank der sehr guten Behandlungsmöglichkeiten können Betroffene heute trotz Hämophilie ein annähernd normales Leben führen. In Workshops und Vorträgen zu Themen wie „Präparate und ihre Sicherheit“, „Berufswahl und Soziales“ oder „Orthopädie und Schmerztherapie“ wurden unter Mitwirkung erfahrener Ärzte und Experten viele wichtige Fragen zum Leben mit Hämophilie in unterschiedlichen Altersphasen beantwortet.

Platz drei zeichnet Segelfreizeit für Jugendliche aus
Mit Platz drei und einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro würdigt die PHILOS Jury ein Projekt, das sich speziell an Heranwachsende und damit an eine Patientengruppe richtet, die für Eltern und Ärzte im Alltag nur schwer zu erreichen ist: Bei einer Segelfreizeit auf dem niederländischen Ijsselmeer setzen Jugendliche mit Hämophilie die Segel für ein selbstbestimmtes Leben mit der chronischen Gerinnungserkrankung. Zwei Mal bereits organisierten die DHG-Jugendvertreter Carsten Kirchner und Tobias Ruhl den jeweils 4-tägigen Törn an Bord der „Hollandia“, bei dem der gegenseitige Austausch die wichtigste Rolle spielt. Aber auch körperlich machen viele der jungen Matrosen neue Erfahrungen. Unter fachkundiger Anleitung von Skipperin Evelien arbeitet hier jeder mit; das fördert den Zusammenhalt der Gruppe und stärkt das Verantwortungsgefühl jedes einzelnen. Die Erfolgserlebnisse, die die Jugendlichen dabei ohne elterliche Aufsicht sammeln, machen sie selbstbewusster und selbständiger – beim Spritzen des Faktorkonzentrats und im täglichen Leben mit der Erkrankung.

Projekt „Sporttauchen mit Hämophilie“ gewinnt PHILOS Publikumspreis
Zum dritten Mal war neben dem Urteil der Jury auch die Meinung der Öffentlichkeit gefragt. Per Online-Voting stimmten mehr als 400 Besucher der PHILOS-Website im September 2016 unter allen Bewerbungen für ihre Favoriten ab. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen hatte das Projekt „Sporttauchen mit Hämophilie“ schließlich die Nase vorn und gewinnt den mit 2.500 Euro dotierten Publikumspreis. Henrik Rubinstein, Vertrauensmitglied der DHG-Region Süd, hat das Projekt in Zusammenarbeit mit Dr. Harald Krebs vom Sonnen-Gesundheitszentrum (SOGZ) ins Leben gerufen, um Betroffene aller Altersgruppen zu einem gemeinsamen sportlichen Erlebnis zu führen und für weiterführende Ziele zu begeistern. Tauchen als Teamsport, bei dem gegenseitige Hilfe und das so genannte „Buddy-Prinzip“ seit jeher selbstverständlich sind, bot hierfür beste Voraussetzungen. Über 45 Teilnehmer im Alter bis zu 66 Jahren nahmen das Angebot wahr und zeigten sich ausnahmslos begeistert: „In der Schwerelosigkeit des Wassers können auch Menschen mit Hämophilie, deren Gelenke teils erheblich geschädigt sind, ohne Schmerzen sportlich aktiv sein“, so Organisator Henrik Rubinstein, der bereits einen Folgekurs für den Erwerb des Tauchscheins und eine Reise an das Rote Meer mit den hämophilen Hobbytauchern plant.

Die PHILOS Jury
Sechs Juroren, die sich – teils berufsbedingt und teilweise aus persönlicher Betroffenheit – intensiv mit der Erkrankung Hämophilie auseinandersetzen, wählen die Gewinner: Dr. Katharina Holstein ist Ärztin am Hämophiliezentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und Sybille Aumann arbeitet als Hämophilieschwester an der Klinik für pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Universitätsklinik Magdeburg. Die Redakteurin Dr. Elinor Switzer ist Managing Director bei der im Schattauer Verlag erscheinenden Fachzeitschrift „Thrombosis and Haemostasis“. Ebenfalls eine gleichberechtigte Stimme innerhalb der Jury haben der selbst betroffene Tobias Becker sowie Georg Menzel, Vater zweier Jungen mit Hämophilie. Komplettiert wird das Gremium durch Dr. Klaus Horn, Leiter Hämatologie bei Bayer.

Über Hämophilie A
Hämophilie A, umgangssprachlich auch „Bluterkrankheit“ genannt, ist eine genetische Erkrankung. Durch einen Mangel oder einen Defekt des Gerinnungsfaktors VIII (FVIII) ist die Blutgerinnung gestört. Bei den Betroffenen kommt es daher immer wieder zu Blutungen in Muskeln, Gelenken oder anderen Geweben, die zu Langzeitschäden führen können. Äußere Verletzungen, auch wenn sie trivial sind, können schwerwiegende Folgen haben, da das Blut langsamer gerinnt als bei Gesunden. Das Gen für FVIII liegt auf dem X-Chromosom. Daher leiden in erster Linie Jungen und Männer an Hämophilie A. Frauen sind Überträgerinnern – sogenannte Konduktorinnen – der Krankheit und können sie an ihre Söhne weitergeben. Selbst leiden Frauen selten an den Symptomen der Hämophilie.

Neben Hämophilie A gibt es noch die Hämophilie B, bei der der Blutgerinnungsfaktor IX betroffen ist. Hämophilie A ist die häufigere Form der Erkrankung. In Deutschland leben rund 10.000 Menschen mit Hämophilie.

Hämophilie ist bis heute nicht heilbar. Die frühzeitige Prophylaxe von Blutungen bei Kindern ist der Therapiestandard in Deutschland. Je früher ein Hämophilie-Patient Faktor-VIII vorbeugend erhält, desto seltener sind Gelenkblutungen, wodurch die Lebensqualität jedes einzelnen Patienten steigt. Hämophilie ist so gut behandel- und beherrschbar, dass die Betroffenen ein nahezu normales Leben führen können.

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